Häufige Fragen zu Cannabis
Seit ich mich 1998 mit einer eigenen Praxis niedergelassen habe, arbeite ich mit medizinischem Cannabis. Die schier unendlich scheinenden Einsatzmög- lichkeiten dieser Pflanze sowie die – bei richtigem Einsatz – überschaubaren bzw. zu vernachlässigenden Nebenwirkungen bieten immens viele Vorteile für die Patienten.
Zu mir als Schmerztherapeut kommen Menschen mit sowohl schweren bis schwersten Erkrankungen als auch mit „alltäglichen Problemen“.
Weit verbreitete Probleme wie bei Menstruationsbeschwerden oder ständigen Kopfschmerzen kann Cannabis helfen. In diesen Fällen sind aber THC-freie CBD-Präparate vorzuziehen. Ist die Ursache von dauerhaften Schmerzen unbekannt, kann es empfehlenswert sein, diese von einem Arzt parallel kontrollieren zu lassen, um mögliche behandelbare Krankheiten auszuschließen. In den allermeisten Fällen sind jedoch die Ursachen bekannt und oft nicht ohne Weiteres zu beseitigen. Am offensichtlichsten ist dies sicherlich bei Menstruationsbeschwerden der Fall.
Warum werden Cannabis und CBD heute nicht breiter eingesetzt?
Hauptsächlich verantwortlich sind in meinen Augen vor allem die nationalen und europäischen Gesetzgeber, die die bürokratischen und rechtlichen Hürden für den Erwerb von Cannabis-Produkten aufgestellt haben. Für die medizinisch schwerwiegenderen Fälle beispielsweise sehe ich das aktuelle Cannabis-Gesetz eher als Einengung denn als zusätzliche Hilfe für Patienten an. Es gäbe so viel mehr Möglichkeiten, den Patienten Leiden zu ersparen, die aufgrund der rechtlichen und bürokratischen Hürden oft nur schwer oder gar nicht in Erwägung gezogen werden können.
Umso mehr freue ich mich, dass der Zugang zu THC-freien CBD-Präparaten für den Konsumenten mittlerweile möglich geworden ist. Denn ein Einsatz dieser Präparate ist in vielen Fällen von medizinischer Seite sehr zu empfehlen.
In der Praxis erlebe ich es immer wieder, wie hilfreich diese Präparate sein können. So lässt sich in vielen Fällen bei spielsweise der Einsatz klassischer Schmerzmittel durch die ersatzweise oder parallele Gabe von CBD oft stark reduzieren – und dies nahezu ohne Nebenwirkungen und toxische Belastungen für entgiftende Organe wie unsere Leber.
Woran erkenne ich hochwertige CBD-Präparate?
Bei medizinischem Cannabis, das in Deutschland ausschließlich als verschreibungspflichtiges Arzneimittel verfügbar ist, kann man sich der Qualität aufgrund der engmaschigen Kontrollen sicher sein. Wer jedoch privat ein CBD-Präparat verwenden möchte, sollte beim Kauf genau auf die Qualität des Produktes achten. Insbesondere im Internet tummeln sich zahlreiche dubiose Anbieter.
Hat der Anbieter seinen Firmensitz in Deutschland, unterliegt er den Kontrollen der jeweiligen Überprüfungsehörden. Hier kann man sicher sein, ein qualitativ einwandfreies Produkt zu erhalten.
Bevorzugen Sie „Vollspektrum-Präparate“ statt „Isolate“
Zudem empfiehlt es sich, auf ein Vollspektrum-Produkt anstatt auf ein Isolat zu setzen. Während bei einem Isolat lediglich CBD auf synthetische Weise aus der Cannabis-Pflanze „isoliert“ oder „extrahiert“ wird, enthält ein Vollspektrum-Produkt nicht nur CBD, sondern alle wertvollen Inhaltsstoffe wie weitere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide.
Sie können den Effekt von CBD unterstützen und verstärken. Dabei muss man nicht befürchten, auch automatisch ein THC-haltiges Produkt zu erhalten. Es gibt heute Züchtungen von Nutzhanf, die alle wertvollen und gewünschten Inhaltsstoffe enthalten. Der THC -Gehalt hingegen liegt bei diesen Züchtungen deutlich unter der gesetzlichen Grenze von 0,2 %. Seriöse Anbieter überprüfen ihn zudem regelmäßig.
Was bedeutet Vollspektrum CBD?
Ein Vollspektrum CBD Produkt enthält alle wichtigen Inhaltsstoffe der Hanfpflanze. Dies bedeutet, dass in einem Vollspektrum Produkt, alle essentiellen Cannabinoide, Terpene und Flavonoide enthalten sind. Dadurch wird der Entourage-Effekt begünstigt, welcher besagt, das das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe ein besseres Ergebnis erbringt als jeder Inhaltsstoff für sich genommen.
So wurde laut neuester Studien nachgewiesen, dass die Bioverfügbarkeit bei einem Vollspektrum CBD doppelt so hoch ist, wie bei einem reinen CBD Isolat.
Wirkt Cannabis bei jedem?
Grundsätzlich kann CBD jedem Menschen, der unter Schmerzen leidet, helfen. Aber wie bei klassischen Arzneimitteln schlägt auch CBD bei jedem Menschen unterschiedlich gut an. Eines hat CBD aber bei allen Verwendern gemein – es treten nahezu keine Nebenwirkungen auf.
Meine Erfahrung zeigt, dass bei rund 70 % der Menschen hervorragende bis gute Ergebnisse mit CBD erzielt werden können. Die übrigen 30 % reagieren weniger stark auf CBD. Die Wirkung fällt entsprechend geringer aus.
Wichtig für den Erfolg einer CBD-Behandlung ist aber vor allem die richtige Erwartungshaltung. Da jeder Organismus anders ist, kann es manchmal einige Tage bis sogar Wochen dauern, bis man die richtige Dosierung und Einnahme für einen Patienten gefunden hat und sich die lindernde Wirkung einstellt. Also nicht zu früh aufgeben.
Sind Nebenwirkungen von CBD bekannt?
Es sind nur sehr vereinzelt leichte Nebenwirkungen wie ein trockenes Mundgefühl, Schläfrigkeit und niedriger Blutdruck bekannt.