DIE BEDEUTUNG VON CANNABIS FÜR DIE HEUTIGE MEDIZIN
Sucht man in einer der größten medizinischen Datenbanken weltweit, Pubmed, nach dem Stichwort „medical cannabis“, so findet man heute bereits über 8.000 wissenschaftliche Studien (Stand: Februar 2020). Entsprechend breit sind die möglichen Anwendungsgebiete. Jedes Jahr kommen weltweit neue interessante Studien und Anwendungsbeobachtungen hinzu.
Viele Anwendungen sind mittlerweile wissenschaftlich erforscht und gesichert. Die unbestrittene Wirksamkeit für zahlreiche weitere Indikationen basiert bisher auf empirischen Beobachtungen, was gerade in der naturheilkundlichen Medizin übliche Praxis ist. Es gibt in der modernen Medizin heute immer noch eine ganze Reihe weiterer, noch nicht eingehender untersuchter Anwendungsbereiche, die von der Forschung bisher noch gar nicht aufgegriffen wurden. Dennoch hat der praktische Einsatz von Cannabis auch in diesen Bereichen teilweise schon medizinische Erfolge gezeigt. Insofern werden die kommenden Jahre viele spannende neue Erfahrungen bringen.
Nichtsdestotrotz sehe ich bereits heute in der täglichen Praxis, wie vielfältig Cannabis, CBD und CBDA eingesetzt werden und den Menschen helfen können.
MEDIZINISCHE BESTAND- TEILE & WIRKUNG
Will man die Bedeutung von Cannabis genauer verstehen, muss man sich mit den einzelnen wirkaktiven Bestandteilen der Heilpflanze beschäftigen. Die medizinisch wichtigsten Bestandteile sind:
THC Tetrahydrocannabinol
CBD Cannabidiol
CBD-A Vorstufe des Cannabidiols
THC ist der psychoaktive, berauschende Stoff der Cannabis Pflanze. Es beeinflusst die sensorische Wahrnehmung, Zeit und Raumempfinden sowie Appetit, Motivations- und Stimmungslage. Einige dieser Effekte sind der Grund, warum Cannabis kulturübergreifend als Rauschmittel beliebt ist. Allerdings gehen von THC auch die meisten ungünstigen Nebenwirkungen aus. Der Konsum kann vor allem bei Jugendlichen zu Entwicklungsverzögerungen führen, psychische Erkrankungen auslösen und bei langfristigem, übermäßigem Gebrauch zum Demotivationssyndrom beitragen. Insbesondere in der Schmerztherapie, meinem Fachgebiet, ist aber ein anderer Cannabis-Bestandteil deutlich wichtiger – das CBD.
CBD und auch das CBD-A sind, anders als das THC, nicht psychoaktiv und weisen keine bewusstseinsverändernden Wirkungen auf. Sie unterliegen nicht den rechtlichen Beschränkungen des Betäubungsmittelgesetzes wie THC haltige Präparate und finden daher eine immer breitere praktische Verwendung in der Medizin. Es gibt heute bereits CannabisZüchtungen, die quasi frei von THC sind und von Natur aus hohe CBD-Konzentrationen aufweisen. CBD wird häufig begleitend zu bestehenden Therapien genutzt, um Wirkungen herkömmlicher Arzneimittel zu verstärken (Krebs, Schmerzreduktion) oder Nebenwirkungen anderer Therapien abzumildern (z. B. Erbrechen bei Chemotherapie). Darüber hinaus sind in einigen Studien erste vielversprechende Ergebnisse mit CBD bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie des zentralen Nervensystems gefunden worden.
CBD kann aber nicht nur bei schwerwiegenden Erkrankungen Linderung bringen. Auch bei zahlreichen „Alltagsproblemen“ wie Kopfschmerzen, Gelenk und Rückenschmerzen oder Menstruationsbeschwerden kann CBD die Lebensqualität durch Schmerzlinderung verbessern. Insbesondere bei chronischen Schmerzen ist CBD für viele Menschen der einzige Ausweg.
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DIE MEDIZINISCHE WIRKWEISE IM KÖRPER
CBD wirkt schmerzlindernd
Das gilt vor allem bei chronischen, neuropathischen Schmerzen, Kopfund Menstruationsschmerzen, Tumorschmerzen und Schmerzen bei Multipler Sklerose. Auch bei „alltäglichen“ Schmerzen wie andauernden Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen z. B. aufgrund einer alters- bedingten Arthrose, etc. kann CBD zu einer Linderung beitragen.
CBD wirkt entkrampfend
Es wird daher bei einigen neurologischen Erkrankungen angewendet. Bei Epilepsie z. B. kann es die muskulären Verkrampfungen (Spastik) reduzieren, insbesondere bei Kindern. Ähnliches gilt für die Spastik bei Multipler Sklerose.
CBD wirkt entzündungshemmend
Es kann u. a. bei chronischentzündlichen Darmer- krankungen, Arthritis, Asthma sowie einigen Auto- immunkrankheiten wie z. B. Rheuma helfen. Ähnliche Effekte werden für CBD-A beschrieben.
CBD wirkt angstlösend
Es gibt erste Studien zur Anwendung bei Hyperaktivität und ängstlicher Verstimmtheit. Auch antidepressive Wirkungen (Stimmungsaufhellung) werden inzwischen beschrieben.
CBD wirkt antioxidativ
Daher sind eine Reihe potenzieller Anwendungen bei neurodegenerativen und kardiovaskulären Erkrankungen möglich, die derzeit intensiv beforscht werden. Dazu gehört auch Diabetes. Aktuelle Untersuchungen zeigen u. a. durchblutungssteigernde Effekte.